Pinot Noir wird unter Fachkennern als eine “Diva” bezeichnet, die besonders gepflegt werden muss. Nur engagierte Winzer wagen sich an die Kultur dieser Rebsorte. Dabei ersinnen sie laufend neue önologische Abläufe für die Kelterung. Viele Weingüter haben sich dafür über Generationen immer weiter qualifiziert.
Der Pinot Noir, der Spätburgunder, zählt ohne Zweifel als Rotwein zu den besten Sorten der Welt. Kennzeichen sind seine rubinrot leuchtende Farbe, der milde Samtgeschmack und die feine Säure. Durch sie wird die längere Lagerung möglich.
Die Heimat liegt im Burgund
Im französischen Burgund liegt der Ursprung der Rebsorte, mittlerweile werden die Trauben jedoch fast auf der ganzen Welt gekeltert. Exzellente Anbaugebiete befinden sich in Deutschland, in Chile, in Australien, Neuseeland, Italien, Österreich, im östlichen Europa, in Spanien, Rumänien, der Schweiz, Südafrika und den Vereinigten Staaten. Burgund, Gefilde für viele edle Tropfen, ist nicht allein die Urheimat dieses Rotweins. Forscher meinen jedoch, die Rebe wüchse bereits zwei Jahrtausende in Burgund. Der Pinot Noir selbst entstammt einer wilden Varietät, seit dem 14. Jahrhundert gibt es darüber interessante Belege.
Dichte Beeren gaben den Namen
Die Trauben des Pinot Noir zeichnen sich durch Dichtbeerigkeit aus. Sie ähneln einem größeren Kiefernzapfen. Aus diesem Grund soll er auch seinen Namen bekommen haben, Kiefer heißt im Französischen “Pin”. Der Rotwein liebt das gemäßigte Klima. Er benötigt die lange Wachstumszeit, um das intensive Aroma ausreichend und kräftig zu entwickeln. Kalkhaltige, mit Mergel und Ton durchzogene Böden bieten die besten Voraussetzungen für das Gedeihen der Traube. In der Côte d’Or und in Burgund richten sich die Rebhänge nach Südosten, das schützt die Reben vor den gefürchteten feuchten Westwinden. Die Côte d’Or bringt herausragenden Rotwein hervor. Aus einer Lage und demselben Jahrgang können jedoch sehr verschiedene Weine entstehen. Erfolg und Alptraum liegen für die Weinbauern eng beisammen.
Guter Duft und exzellenter Geschmack nicht nur für Kenner
Aber woran erkennt man einen guten Pinot Noir? Erst einmal an der Herkunft und dem Etikett. Hier können selbst Nichtkenner von Rotwein eine Feststellung treffen. Nach erfahrenen Kellermeistern sticht bei genauerer Probe eine gute Abfüllung vor allem dadurch heraus, dass der Prüfer die Nase am liebsten nicht mehr vom Glas lassen möchte. Das Bukett des Pinot Noir duftet auf jeden Fall verführerisch. Der Geschmack stellt ein weiteres Highlight dar. Ein guter Rotwein der Sorte Pinot Noir besticht mit Seidigkeit, wirkt mit schwarzen und roten Früchten sinnlich. Oft finden sich sogar Elemente von erdigen Tönen, von Rosen, sowie von Holz und Kräutern. Kenner loben zudem die Fruchtmischung von Himbeer, Erdbeere, Pflaume, Kirsch, schwarzer Johannisbeere und Moorbeeren. Liebhaber schmecken mitunter Elementen von Blumen. Hier wären Heckenrosen und Veilchen zu nennen. Pinot Noir Weine, insbesondere Burgunder, runden sich mit animalischen Elementen ab. Hierzu zählen Herbstlaub, Unkraut, Stall-, Wild- und Bauernhofgeruch. Wer einen Weinverkostungskurs belegt, kann Fachbegriffe und Geschmacksrichtungen studieren.
Pinot Noir Weine von Rang sind leider selten zu finden. Die Rebe stellt immense Anforderungen an die Zucht und Vinifikation. Wer den Pinot Noir wie eine Majestät behandelt und bei richtigem Untergrund und guten Klima hegt, wird ein vorzügliches Bukett ernten.